Workshop „Zen, Ethik und Ökologie“

Workshop für Unterweisende beim Frühlingslager 2019 in der Grube Louise,
Kurzbeschreibung von Thierry Hoyois

Eric Tcheou Bouddhism 4

Vor dem Lager hatte Roland diesen Orientierungstext an die Unterweisenden unserer Sangha geschickt:

„Während der Vorbereitungszeit des Frühlingslagers in der Grube Louise vom 25. bis 29. Mai 2019 finden Workshops zum Thema "Zen, Ethik und Ökologie" statt. Hier ist ein kurzer Text, um mit den Überlegungen zu beginnen. Wir laden Euch ein, über das Thema nachzudenken und uns Eure zusätzlichen Gedanken und Anregungen zu senden.

Anhand der Vier Edlen Wahrheiten und insbesondere des Achtfachen Pfades mit den Sechs Paramitas werden wir die Prinzipien der wechselseitigen Abhängigkeit, der Verantwortung und des Mitgefühls auf den Grundlagen von Ethik und Ökologie anwenden.

Wir könnten geeignete Mittel in Betracht ziehen, um die Vorteile ethischen Verhaltens auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft hervorzuheben, so dass Menschen, die wenig Kontakt mit der buddhistischen Ethik haben, durch rechtes Handeln neue Erfahrungen machen können. Dies könnte dazu führen, dass sie sich den wesentlichen Fragen zuwenden.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern vermitteln, wie und von wem, damit sie sich selbst und ihr Handeln in einer großen Einheit wahrnehmen, anstatt sich zu isolieren und egoistische Ziele zu verfolgen?

Wir können uns einige konkrete Beispiele ansehen, bei denen egoistisches Verhalten und Unwissenheit in der Vergangenheit schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hatten. Die Menschheit vergisst schnell, und wir sollten aus diesen Erfahrungen lernen.

Auch könnten wir untersuchen, wie Unternehmen, Politiker, Lobbyisten Entscheidungen rechtfertigen, die schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Durch ihre Analyse lernen wir, ihre Argumentation zu widerlegen und Anregungen für positivere Effekte für die Allgemeinheit zu finden.“

Der Workshop begann mit einer Präsentation des Themas durch Roland auf der Grundlage der Vier Edlen Wahrheiten, Buddhas grundlegenden Lehren. Aus dieser Präsentation ging hervor, dass es sich dabei um ökologische Lehren handelt und dass sie auch in sich selbst eine Erklärung für die Ursachen der aktuellen Probleme auf dieser Ebene enthalten: Gier und Unwissenheit.

In verschiedenen Diskussionsrunden haben wir versucht, die Situation zu analysieren. Bei dieser Gelegenheit wurden einige Bücher zum Thema erwähnt, wie z.B. "L'humanité en péril" von Fred Vargas oder die Bücher von Yuval Noah Harari. Wir diskutierten über laufende Bewegungen und Aktionen, wie z.B. die Bewegung der jungen Schwedin Greta Thunberg.

Obwohl alle Teilnehmer unterschiedliche Einschätzungen über die Intensität und Dringlichkeit der Klimasituation hatten, waren sie sich alle einig, dass nicht nur gründliche Überlegungen, sondern auch schnelles Handeln erforderlich ist, um weitere Schäden für unsere Umwelt zu begrenzen.

Es fand auch eine sehr lebhafte Debatte über die Aktionsmöglichkeiten statt. Dabei wurde beschlossen, eine Befragung bei allen Teilnehmern des Lagers durchzuführen, um herauszufinden, was jeder einzelne bereits für die Umwelt tut und was er sich zusätzlich vornimmt, in gewisser Weise unser fuse, unsere Wünsche für den Planeten. So hatte jeder die Möglichkeit, einen Stimmzettel in eine Urne zu legen, die am Empfang zur Verfügung gestellt wurde. Am letzten Tag des Workshops haben wir die Zettel ausgewertet und eine Synthese erstellt, die am Ende dieser Kurzbeschreibung steht.

Beim Sommercamp in Godinne wollen wir bereits einige dieser Vorschläge umsetzen, zum Beispiel mehr "Bio"-Produkte und weniger Plastikabfälle.

Eine Abschrift der fünf Sitzungen dieses Workshops ist in Arbeit und wird mit den Protokollen der Workshops, die im Juli in Godinne stattfinden werden, zusammengeführt.

Schließlich wurde unser Planet bei der Kito-Zeremonie auf die Liste der Kranken gesetzt.

Auszug aus den Ergebnissen der Befragung der Teilnehmer des Frühlingslagers 2019 in der Grube Louise

Für die Umwelt – Grube Louise 2019

Was wir bereits tun:

Zazen praktizieren.

Bewusst konsumieren.
"Biologische" Lebensmitteln und/oder Lebensmitteln aus lokaler oder regionaler Herkunft kaufen.
Sich vegetarisch ernähren, zumindest weniger Fleisch essen.

Weniger heizen, eher wärmere Kleidung anziehen.
Den Kauf von synthetischer Kleidung vermeiden.
Gebrauchte Mobiltelefone verwenden.
Niedrigenergiehäuser fördern.

Kunststoffverpackungen und -flaschen vermeiden.
Nichts verschwenden.
Keine Abfälle in der Natur entsorgen.
Öffentliche Verkehrsmittel benutzen statt das Auto.

Teilnahme an Klimaaktionen und Demonstrationen.
Zazen bei den Streiks „Fridays for Future“ praktizieren.
Umweltverbänden wie Greenpeace, WWF, NaBu etc. unterstützen bzw. bei ihnen mitarbeiten.
Das Interesse an der Natur durch Ausflüge oder Fotografie wecken.

Entwicklung von Streuobstwiesen.
Entwicklung von Permakultur-Gärten.

Andere für die Situation und ihre Folgen sensibilisieren.
Mit lokalen Politikern über den Stadtverkehr diskutieren.
„Grüne“ / ökologische Parteien wählen.
Petitionen zum Schutz der Umwelt starten oder unterzeichnen.

Was wir in Zukunft tun wollen:

Die Ökologie im Dojo während Kusen oder Workshops thematisieren.
Dieses Thema in unserer Umgebung (Familie, Freunde, Kollegen) thematisieren.
Mit unserer Sangha bei diesem Projekt zusammenarbeiten.
Eine Bewegung gründen.

Weniger verbrauchen.
Abfall vermeiden / Ziel: "Null Abfall".
Verwendung von recycelbaren oder Glasbehältern.
Verwendung von Seife, biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln.
Förderung und Teilnahme an "Food sharing"-Gruppen.

Reisen zu entfernten Zielen vermeiden.
Das Fahrrad nehmen.
Ein Hybrid-Auto wählen.
Förderung von Stadtgärten.

Eher Gebrauchtwaren kaufen.
Leben ohne Fernsehen, Computer und Handy.
LED-Lampen verwenden.

Politisch aktiv werden.
Bewusstsein für das Problem wecken.
Eher motivieren anstatt moralisieren.

Beim Sesshin/Lager: Plastikmüll vermeiden, Trinkflasche und Behälter („Bento-Box“) für das Picknick am Ruhetag mitbringen, ein fuse mit selbstgebackenen Keksen machen.

Greta Thunberg schreiben und ihr danken, weil sie unseren Workshop inspiriert hat.

 

 

 

 

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