Ein Ökobeet für Insekten
Isolde Schnorbach – Trierer Dojo (Deutschland)
Die Abteilung StadtGrün im Grünflächenamt der Stadt Trier führt seit einiger Zeit Mitmachangebote unter dem Namen „Werkstatt StadtGrün“ für die Erhaltung naturnaher Flächen in der Stadt durch.
So wurde 2020 auch ein großes Beet (ca. 300 qm), vor dem Haus in dem ich wohne, angelegt.
Die Eigentümerin des Hauses, eine Wohnungsbaugenossenschaft, fragte mich und einige andere Mieter im Haus, ob wir für die Beetpflege Sorge tragen wollen. Zusammen mit einigen anderen HausbewohnerInnen bemühen wir uns nun, das Beet im doppelten Sinn zum Blühen zu bringen. Um die Akzeptanz bei der Bevölkerung in „Trier-Nord“ zu stärken, wurde ich gebeten, da ich beruflich im Naturschutz tätig bin, für die Stadtteilzeitung ein Artikel über das „Ökobeet“ zu schreiben, warum es wichtig ist naturnahe Flächen für Insekten zu erhalten und zu schaffen (hier ein Auszug aus dem Artikel)
In dem Beet wurden hauptsächlich solche Pflanzen angepflanzt, die Insekten als Nahrung dienen können. Zu den Insekten gehören z.B. Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Libellen und Käfer. Seit Jahren sterben immer mehr Insekten aus. Die Gründe sind vielfältig. Einige Gründe sind versiegelte Böden, naturfreundliche Privatgärten, Agrargifte, Überdüngung und Landschaften, die verarmt sind an Kleinbiotopen wie Hecken, bunten Wegrainen, bunten Blumenwiesen.
Warum müssen wir Insekten schützen?
Insekten sichern unsere Ernährung. Wildbienen sind ungemein wichtig! Wir sind darauf angewiesen, dass sie und andere Insekten unsere Pflanzen bestäuben. Fast 90 Prozent aller Pflanzen sind für ihre Fortpflanzung zumindest teilweise auf Insekten angewiesen. Dazu zählen viele wichtige Nutzpflanzen die menschliche Ernährung ist abhängig von dieser Bestäubungsleistung. Nicht nur wegen des Honigs hält der Mensch also seit Jahrhunderten Bienen. Die Arbeiterinnen eines einzigen Bienenstocks können täglich zwei bis drei Millionen Blüten anfliegen.
Doch Insekten sichern nicht nur unsere Ernährung. Sie bilden die Nahrungsgrundlage unzähliger anderer Tiere. 60 Prozent der heimischen Vogelarten fressen hauptsächlich Insekten. Und viele weitere Vögel fangen wenigstens zur Brutzeit Insekten, um damit ihre Jungen zu füttern. Die Hauptnahrung stellen Insekten außerdem für Fledermäuse, für viele Amphibien und Reptilien oder für Spinnen dar.
Nicht zuletzt sind bunte Blumenbeete schön anzusehen, Kinder können Wildpflanzen kennenlernen, sie können Vögel, Schmetterlinge, Libellen oder Marienkäfer in den Beeten beobachten. Im Zeichen des Klimawandels tragen sie zu einem gesunden Stadtklima bei.
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